Artikelbild Shangri La

China: Beijing und die Südwestprovinz Yünnan

Der Flug von Kunming war zwar "etwas rüttelig" ("a bit shaky"), aber durch den Blick auf weite Teile des östlichen Himalaya ein großartiges Erlebnis. Gegen 10 Uhr wurden wir durch unseren neuen Guide Dorjee vom Flughafen Diqing - Shangri La abgeholt. Danach fuhren wir zunächst in die nähere Umgebung Shangri Las und besichtigten den Napa-See . Aber was heißt schon See. Es handelt sich beim Napa-See um einen "saisonalen" See, d.h. in der Trockenzeit - und in der befanden wir uns ja - fällt der See trocken und dient als Vogelreservat und Yak-Weide. Wir hatten für die Jahreszeit Glück und konnten ein Pärchen der seltenen Schwarzhalskraniche mit Jungem beobachten. Die Yaks auf der Weide waren auch ganz interessant. Außer Fleisch liefern sie den Bewohnern der Hochtäler Milch (und somit auch Käse und Butter), Leder für die verschiedensten Zwecke und selbst der Dung wird getrocknet und als Brennmaterial genutzt. Außerdem dienen sie natürlich als Trag- und Zugtiere. Danach checkten wir in unserem Hotel ein. Das Hotel wird mir ewig in Erinnerung bleiben als das Hotel mit der härtesten Matratze auf der ich je versucht habe zu schlafen.

Anschließend gingen wir in die Stadt zum Mittagessen. Shangri La ist eine typisch tibetische Kleinstadt - ja: tibetisch - die erst im Zuge einer Verwaltungsreform von Tibet Yunnan zugeschlagen wurde. Die Einwohner sind in der Hauptsache Tibeter, aber es leben außer den Han-Chinesen weitere 13 Minoritäten in der Verwaltungseinheit Dequen, deren Hauptsitz Shangri La ist. Das Mittagessen war ein normales chinesisches Essen, aber für den Abend hatte uns Dorjee ein tibetisches Essen versprochen. Nach dem Mittagessen machten wir einen Rundgang durch die verwinkelten Gassen der Altstadt von Shangri La. Ich bleibe bei dem "Touristen-Namen" der Stadt, den sie erst seit 2001 führt, um eben den Tourismus anzukurbeln. Dabei bezieht man sich auf den 1933 veröffentlichten und später verfilmten Roman von James Hilton "Lost Horizon", der von einem Flugzeugabsturz in einem abgelegenen tibetischen Tal erzählt. Dort existiere ein Lama-Kloster in dem die Mönche in ihrer sebstgewählten Abgeschiedenheit sich von der Hast der Zivilisation abkehren und ein biblisches Alter erreichen...

Die bisherigen Namen der Stadt lauteten "Gyelthang" (tibetisch) und "Zhongdian" (chinesisch). Bleibt noch anzumerken, dass wir die Höhenlage der Stadt (über 3300 m) ganz schön spürten, und beim Bummel durch die Altstadt zu einer "gemächlichen Gangart" gezwungen waren. Uns fielen bei diesem Gang die vielen geschnitzen Türen sowie die allgegenwärtigen Gebetsmühlen auf, die es in den verschiedensten Ausführungen gibt - von der "Handgebetsmühle" über die Gebetsmühlen an den Häusern und auf den Plätzen bis zum Wahrzeichen Shangri Las, einer "Riesengebetsmühle" auf dem Schildkrötenhügel, zu deren Bewegung mindestens 4 kräftige Männer gebraucht werden. Nach unserem Spaziergang legten wir eine kleine Pause ein, besuchten im Ort ein kleines nepalesisches Café und tranken auf unserem Hotelzimmer noch eine Tasse Tee. Gegen Abend besuchten wir mit Dorjee ein typisch tibetisches Lokal und aßen dort Yakfleisch-Klöße und "tibetische Pizza" (Teigtaschen mit gehacktem Yakfleisch), was uns prima schmeckte (wie Rindfleisch). Danach führte er uns über den Marktplatz, wo wir uns dann später verabschiedeten, da wir den Weg zu unserem Hotel gut kannten. Vorher aber gab es noch etwas zu sehen: tibetische Dorfdisco!!! Auf dem Marktplatz trifft sich nahezu jeden Abend Jung und Alt, Männlein und Weiblein zum gemeinsamen Tanz, zu beliebten tibetischen Volksliedern.

Der darauf folgende Tag stand ganz im Zeichen des tibetischen oder lamaistischen Buddhismus. Am relativ frühen Vormittag besuchten wir das Ganden Sumtseling Gompa . Das Kloster könnte man auch als Klosterkleinstadt oder -dorf bezeichnen. Es besteht aus einer Vielzahl von Gebäuden, die beileibe nicht alle Sakralbauten sind, sondern mindestens ebenso viele sind einfach Wohnungen für die Mönche oder Bediensteten/Verwaltungsangestellten oder auch Ställe. Die Sakralräume sind reich ausgestattet und bebildert, und dort hielt uns unser Führer Dorjee anhand des Bildes des buddhistischen Lebensrades einen rund 1½-stündigen Vortrag über das Wesen des Buddhismus. Danach besichtigten wir den wichtigsten Sakralraum (im Uhrzeigersinn!) und das war's! Weitere Besichtigungen des Klosters waren nicht vorgesehen und offenbar auch nicht erlaubt. Dann besuchten wir eine typische nicht allzu arme tibetische Familie in ihrem Haus, um einmal ein typisch tibetisches Haus zu besichtigen. Wir wurden freundlich aufgenommen und bewirtet (gegen die Entrichtung eines kleinen Geldgegengeschenks). Dann ging's zurück in die Stadt zum (wie üblich guten) Mittagessen. Am Nachmittag besuchten wir das kleine auf einer Bergspitze gelegene Dabao Si Kloster. Der Aufstieg war recht steil und unterwegs sahen wir etliche Gebetsmühlen, aber leider waren die 3 das Kloster bewohnenden Mönche nicht daheim, sondern beim Einkaufen. So konnten wir nur ein paar Aufnahmen vom Äußeren des Klosters machen. Danach ging's zurück ins Hotel. Weiter nach Lijiang

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