Rajasthan: Im Land der Rajputen
Emanzipation vom Kolonialismus
Heute hatten wir ein riesiges Besichtigungsprogramm vor uns, das uns auch nicht unbedingt von unserem Guide erleichtert wurde, da er zwar gut Deutsch sprach, aber uns wie Schulkinder behandelte.
Die Jama Masjid Moschee ist zwar riesig in ihren Ausmaßen, aber das Innere durften wir sowieso nicht betreten. Die Frauen mussten sich, obwohl bereits angemessen bekleidet, dennoch mit einer "Kittelschürze" zusätzlich bekleiden, um den muslimischen Bekleidungsvorstellungen zu entsprechen. Dass sie keine Burkha anziehen mussten, war tatsächlich alles. Man wollte sich offenbar vor westlichen Besuchern aufspielen, denn nur diese mussten sich dergestalt umziehen. Die Moschee ist ein durchaus ansehnliches Gebäude und das Areal drumherum ist riesig, aber ansonsten ist uns nicht viel erwähnenswertes aufgefallen.
Die Rikschafahrt durch die Altstadt von Delhi war durchaus ein Erlebnis, wenn man Menschengewühl mag. Die unzählichen verschiedenartigen Verkehrsteilnehmer - von Lastenträger bis Tuk-Tuk-Fahrer - die alle durcheinanderwuseln, sind für den westlichen Besucher sehr ungewohnt und manchmal auch bedrohlich, weil man nicht weiß, wie man aus dieser Verkehrssituation wieder herauskommen soll.
Das Raj Ghat mit Ghandis Grabmal war als Park recht nett, aber als westlicher Besucher hat man zu Ghandi nicht das gleiche Verhältnis, wie ein Inder und es ist auch nur schwer zu vermitteln, worauf die fast heiligenähnliche Verehrung beruht. Ghandis Verdienste, die im Westen durchaus bekannt sind, sollen deshalb nicht geschmälert werden, aber als Westler kann man den Grad der Verehrung durch die Inder nur schwer nachvollziehen.
Das Humayun-Grabmal und das Qutb Minar waren dann wieder architektonisch interessanter, aber so langsam wurden wir müde und hatten - auch wenn es der letzte Tag war - für heute genug vom Besichtigen.
Als wir dann zum Schluss noch in ein Textilgeschäft geschleift werden sollten, streikten alle unisono und der Guide musste seine Provision wohl in den Wind schreiben.
Noch am Abend des gleichen Tages gegen 23 Uhr fuhren wir von unserem Hotel in Delhi mit Vijai zum Indira Ghandi Flughafen , um unsren Flieger in der Nacht gegen 3 Uhr früh zu erreichen. Der Rückflug und die Rückfahrt nach Hause erfolgte planmäßig und ohne erwähnenswerte Vorkommnisse.
Ende der Reise nach Rajasthan