Rajasthan: Im Land der Rajputen
Eroberung, Kriegslist und Jauhar
Auf dem Weg nach Bijaipur machten wir Station an der riesigen Festung Chittorgarh . Die Besichtigung dieser Festung erfolgt nicht zu Fuß, dazu ist sie zu groß - zu Fuß würde der ca. 10 km lange Rundgang etwa 4 Stunden dauern - sondern sollte mit einem Tuk-Tuk erfolgen. Wir nahmen zwei Tuk-Tuks, und die Fahrer warteten jeweils, bis wir die einzelnen Bauwerke besichtigt hatten. Wir besichtigten zunächst den Rana Kumbha Palast und den Shringara Chauri Mandir , beide schon recht verfallen bzw. in einem erbärmlchen Erhaltungszustand. Danach den Padmini Palast . Dort steht inmitten eines rechteckigen Teiches ein kleiner zweistöckiger Pavillon. Dort soll die überaus schöne Padmini, Gattin des Rama Ratan Singh von dem Belagerer der Festung Sultan Ala-ud-din-Khalji durch einen Spiegel oder eben eine Wasserspiegelung gesehen worden sein, der darauf in unendlichem Verlangen entbrannte. Da er den Rama gefangen genommen hatte bot er an, die Bewohner der Festung und die Verteidiger zu schonen, wenn Padmini sich gegen den Rama austauschen ließe. Sie willigte ein, wenn sie sich von ihren Ehrendamen begleiten lassen dürfe. Die "Ehrendamen" stellten sich beim Austausch allerdings als Krieger heraus, die den Rama befreiten. Das Ende für die Befreier wurde aber nur kurz hinausgeschoben, denn das Sultansheer siegte zum zweiten Mal und so kam es zum "Jauhar" , der rituellen Verbrennung der Padmini und ihrer echten Damen mit ihren im Kampf getöteten Gatten. Soweit die (frei erfundene) Legende. Insgesamt kam es in der Geschichte Chittorgarhs zu drei Jauhars, denn die Festung wurde dreimal erobert. Die Festung lebt im Grunde von der Legende der Padmini und der Bollywood Adaption als Filmepos "Padmavat" (Trailer) . Als letztes besuchten wir die Siegessäule, das Vijaya Stambha , die an einen Rajputen-Sieg vor sechs Jahrhunderten erinnern soll. Dann fuhren wir weiter zu unserer heutigen Unterkunft in Bijaipur . Eine recht nette Unterkunft, mit allerdings unwilligem bis unverschämtem Personal und mittelmäßiger Küche... Weiter zur nächsten Reiseeinheit