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Namibia: Ungeheurer Artenreichtum

Fahrt in die Namib-Wüste zur Namib Desert Lodge, Besuch von Sossusvlei und Deadvlei sowie vom Sesriem-Cañon, kleine Wanderung in den versteinerten Dünen

Am Dienstag schließlich hatten wir wieder eine längere Fahrtstrecke vor uns (ca. 440 km). Wir fuhren zunächst die B4 nach Aus zurück und bogen dort auf die gravel-pad (C13) Richtung Helmeringhausen ab. Eigentlich wollten wir die Tirasberge von Neisip ab auf der D707 westlich umfahren, haben aber leider den Abzweig nicht gefunden. Also fuhren wir bis fast nach Helmeringhausen und bogen dann auf die C 27 Richtung Betta und Sesriem ein. In Sesriem befindet sich die Zufahrt zum Sossusvlei-Eingangstor des Namib Naukluft Parks. Von dort ging es nochmals ca. 60 km weiter auf der C19 Richtung Solitaire bis zur Namib Desert Lodge , unserem Quartier für die nächsten 3 Übernachtungen.

Nach der langen Fahrt unternahmen wir am Dienstag nicht mehr viel außer uns in unserem Zimmer zu installieren und ein paar Fotos zu machen. Außerdem wollten wir relativ zeitig zu Bett, da wir am nächsten Morgen früh (5:00 Uhr) aufstehen wollten, um bei Sonnenaufgang beim Sossusvlei -Eingangstor zu stehen und die Lichtspiele der aufgehenden Sonne auf den Dünen der Namib mitzubekommen.

Wir besiegten auch am nächsten Morgen den inneren Schweinehund, der uns veranlassen wollte uns noch einmal im Bett umzudrehen und weiterzuschlafen, standen früh auf, duschten daher ziemlich kalt und machten uns auf den 60 km Weg zum Sossusvlei-Eingangstor. Dort werden sämtliche Besucher erfasst, nicht nur zur Kontrolle ob sie die Besuchergebühr bezahlt haben, sondern auch, damit niemand in den Dünen verlorengeht, denn auf dem Rückweg erfolgt dann der Austrag aus dem Besucherregister. Als wir also brav an einer der ersten Stellen der Besucherschlange am Morgen standen, klopfte es an die Scheibe des Autos und ein deutscher Tourist machte uns darauf aufmerksam, dass wir hinten rechts einen Platten hätten. Sollte unser Sossusvlei-Besuch so enden? Direkt hinter dem Eingangstor befindet sich ein kleiner meist ungenutzter Parkplatz, wo Detlef an dem unbekannten Auto den Reifen wechseln bzw. das Reserverad aufziehen wollte. Kaum aber standen wir, kam schon ein hilfsbereiter Schwarzer zu uns und fragte ob er uns helfen könne. Er half uns dann wirklich entscheidend, da in dem sandigen Boden der Wagenheber gerade in dem Moment wegrutschen wollte, wo das defekte Rad abgenommen und das Reserverad noch nicht montiert war. Mit vereinten Kräften und der tatkräftigen Unterstützung von Heide (die die Handbremse noch fester anzog) brachten wir den Wagenheber wieder in eine vertikale Position und konnten so den Radtausch erfolgreich beenden. Unser junger Helfer war Arbeiter in einer nahegelegenen Tankstelle/Werkstatt wo wir den defekten Reifen flicken ließen. Nach ca. 20 Minuten war das defekte Rad repariert, aufgepumpt und als Reserverad im Kofferraum verstaut. Der ganze Spaß kostete 150 N$ also ca. 15€. Von der Tankstelle aus fuhren wir etwa 45 km weiter zur berühmten Düne 45 (die so heißt, weil sie sich eben ca. 45 km vom Eingang entfernt befindet). Da es extrem anstrengend ist, die Düne hochzukraxeln (man rutscht in dem lockeren Sand immer wieder zurück) überließen wir die Komplettbesteigung Jüngeren und versuchten uns nur etwa an der Hälfte der Düne.

Von der Düne 45 aus ging es dann weiter bis zur eigentlichen Sossusvlei, wo man vor der letzten Sandstrecke als "Nicht-Allradfahrer" den Wagen auf einem Parkplatz stehen lassen musste und einen Shuttle-Service in Landrovern umsteigen musste. Dieser brachte uns dann zum Eingang in das Deadvlei. Die Wanderung ins Deadvlei ist insofern nicht ganz "ohne", als die Sonne erbarmungslos auf die 1,1 km lange Strecke brennt und nirgends auch nur der Hauch von Schatten war. Auf diesen insgesamt also 2,2 km (Hin- und Rückweg) brauchten Heide und Detlef etwa 2,5 l Trinkwasser. Nichtsdestoweniger hat sich diese "Wüstenwanderung" gelohnt, weil sie zum einen ganz ungewöhnliche landschaftliche Eindrücke vermittelt und einem andererseits die eigenen Grenzen und Bedürfnisse mit brutaler Klarheit aufzeigt.

Danach waren wir froh, als uns der Shuttle-Service wieder zurück zu unserem Wagen brachte. Wir machten uns auf den Rückweg zum Sossusvlei-Eingang und machten dann noch eine Kurzvisite im Sesriem-Cañon, der Heide ganz gut gefiel, während sich Detlef den Ab- und Aufstieg in der Hitze sparte. Am späteren Nachmittag dann sprangen wir kurz in den Pool der Namib Desert Lodge und Detlef schaute sich am Abend das Champions-Leage Spiel zwischen Barcelona und Bayern an.

Am nächsten Morgen schliefen wir endlich wieder aus (d.h. wir standen erst gegen 8 Uhr auf), frühstückten und beschlossen dann eine kleine Wanderung in den versteinerten Dünen in der Umgebung der Lodge zu machen. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, unsere Reisesachen für die nächsten Tage zu richten und uns auf die morgige Fahrt nach Swakopmund vorzubereiten... Weiter zur nächsten Reiseeinheit

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